Kodierungen
Ein Qualitätsbericht ist durch verschiedene Zahlen und Kodierungen gekennzeichnet.
Krankheiten werden beispielsweise als ICD-Code verschlüsselt. Dieser Code setzt sich aus einer Zahl und einer Nummer zusammen. So steht beispielsweise K80.4 für eine akute Gallengangsentzündung (K=Erkrankung des Verdauungssystems, 80=Gallensteinleiden, 4=Entzündung). Operationen und Behandlungen werden als OPS-Code verschlüsselt.
Der sechsteilige Code gibt Auskunft, welche Intervention stattfindet. Bei der akuten Gallengangsentzündung kann dann der OPS-Code 5-526.20 eine operative Entfernung durch Endoskopie bedeuten (5=Operation, 526=Endoskopie, 20=Körbchenabtragung der Steine). Sie können einfach im Internet die Bedeutung der ICD- und OPS-Kodierungen abfragen.
Verschlüsslungen
Auch die einzelnen Teile enthalten diverse verschlüsselte Informationen zum Krankenhaus:
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A1 bis A3: Allgemeine Kontaktdaten des Krankenhauses
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A4: Versorgungspflicht für die Psychiatrie
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A5: Medizinische und pflegerische Leistungen
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A6: Weitere Leistungen
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A7: Barrierefreiheit
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A8: Forschung und Lehre der Klinik
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A9: Anzahl der Betten
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A10: Fallzahlen
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A11: Personelle Ausstattung
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A12: QM-Beauftragte
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A13: Apparative Ausstattung
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A14: Lob- und Beschwerdemanagement
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B5: Diagnosen nach ICD
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B6: Interventionen nach OPS
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B7: Ambulante Behandlungen
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B9: Durchgangsarztverfahren
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B10: Personelle Ausstattung
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C1: Teilnahme an externen Qualitätssicherungsmaßnahmen
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C2: Externe Qualitätssicherung
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C3: Teilnahme an Disease-Management-Programmen
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C4: Teilnahme an sonstigen Verfahren zur vergleichenden Qualitätssicherung
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C5: Umsetzung der Regelungen
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C6: Umsetzung von Richtlinien
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C7: Umsetzung von Fortbildungen
Die Zahlen der Verschlüsselungen in den Qualitätsberichten sind jedoch nur bedingt aussagekräftig. Als Beispiel ist hier die personelle Ausstattung zu nennen: Auch wenn sie bei einer Klinik deutlich höher ist als in anderen, gibt sie keine Auskunft, wie die Besetzung pro Schicht ist oder wie viele Patienten mit Multimorbidität durch diese Besetzung betreut werden.
Deshalb sind Krankenhäuser nur aufgrund der Zahlen schlecht vergleichbar. Im Gegensatz dazu lässt die Anzahl der Fachärzte darauf schließen, dass Sie wahrscheinlich einen Spezialisten für Ihr Leiden vorfinden könnten. Doch die Erfahrung und die Kompetenz des betreuenden Arztes entscheidet in der Regel über das Vorgehen, die Spezialisten bekommen Sie eventuell gar nicht zu sehen.
Kennzahlen
Es gibt einige Kennzahlen, die jährlich veröffentlich werden müssen, um die Transparenz zu wahren. Darunter fallen beispielsweise:
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die Sterblichkeit im Krankenhaus allgemein
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die Sterblichkeit nach einem geplanten Eingriff
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die Sterblichkeit nach einem dringenden Eingriff
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die Sterblichkeit am 30. Tag nach einem Eingriff
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die Sterblichkeit 30 Tage nach der Entlassung
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Komplikationen bei einer Implantation
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Sepsis bei Implantaten
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Fehlfunktionen bei Implantaten
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30-Tage-Überlebensrate nach einer Transplantation
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Qualität der Transplantatfunktion nach 1 Jahr
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Qualität der Transplantatfunktion nach 2 Jahren
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Qualität der Transplantatfunktion nach 3 Jahren
Auch diese Zahlen bei den Kennzahlen sind nicht immer eindeutig. Wenn beispielsweise ein Krankenhaus über eine Palliativstation verfügt, werden in der Regel auch mehr Menschen dort sterben als in anderen Kliniken. Ist die Zahl der Eingriffe hoch, kann auch die Zahl der Sterblichkeit nach Eingriffen höher sein. Zudem steigen viele Kennzahlen durch die Behandlung älterer und multimorbider Menschen im Vergleich zu den Vorjahren.