Krampfadern – Ab wann sollte man sie entfernen lassen?

Geschwollene Füße und Knöchel, schwere müde Beine und nächtliche Wadenkrämpfe: Krampfadern sehen nicht nur unschön aus, sie bereiten den Betroffenen auch unangenehme Beschwerden. Viele entscheiden sich deswegen dazu, sich diese Krampfadern entfernen zu lassen. Doch ab wann ist das notwendig und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

 

Was genau sind Krampfadern?

Bei Krampfadern, auch Varizen genannt, handelt es sich um Erweiterungen der oberflächlichen Venen. Diese kommen besonders häufig an den Beinen vor. Frauen leiden häufiger und diesen Erweiterungen der Venen als Männer. Krampfadern sind leicht zu erkennen, da sie deutlich als bläuliche Schlängelungen unter der Haut hervortreten. Leider sehen Krampfadern nicht nur unschön aus, sie verursachen je nach Stadium starke Beschwerden wie schwere Beine, geschwollene Füße, Wadenkrämpfe, Juckreize und Wasseransammlungen.

Die oberflächlichen Venen unterscheidet man in drei Arten:

  • Stammvenen- und Seitenast-Varizen
  • Perforans-Venen
  • Retikuläre Varizen/ Besenreiser

Die Stammvenen- und Seitenast-Varizen sind Krampfadern der großen und mittelgroßen Venen, kommen am häufigsten vor und treten meistens an der Innenseite der Ober- und Unterschenkel auf. Die Perforans-Venen verbinden die oberflächlichen Venen mit den tiefen Beinvenen. Wenn sich diese Verbindungsvenen ausdehnen, spricht man von Perforans-Venen. Als retikuläre Varizen werden sehr kleine Krampfadern bezeichnet, Besenreiser sind die kleinsten Krampfadern in den Beinen. Beide sind an sich harmlos, können aber auf eine Venenschwäche hinweisen.

 

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Wie entstehen Krampfadern?

Krampfadern entstehen, wenn das Blut nicht mehr richtig aus den Venen abfließen kann. Durch diesen Blutstau werden die Venenklappen, die für den Blutfluss zuständig sind, beeinflusst. Dadurch überdehnen sich die Venenwände und können so aussacken. Bei wem dieser Blutstau auftritt, kann von verschiedenen Faktoren abhängen.

Zum einen spielt Vererbung dabei eine große Rolle, da zu beobachten ist, dass Krampfadern oft familiär auftreten. Oft liegt hier eine Bindegewebsschwäche vor, die sich zunächst als Besenreiser bemerkbar machen. Dass Krampfadern häufiger bei Frauen vorkommen, hängt zudem mit dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen zusammen. Dieses lässt das Bindegewebe oftmals erschlaffen und fördert somit die Entstehung von Krampfadern. Auch Bewegungsmangel durch langes Sitzen, Übergewicht, Schwangerschaft, Rauchen, Alkohol und enges Schuhwerk können das Risiko für Krampfadern fördern.

 

Ab wann sollte man Krampfadern entfernen lassen?

In den frühen Stadien, bei feinen Besenreisern, verursachen Krampfadern noch keine Probleme. Werden diese jedoch stärker und treten die ersten Beeinträchtigungen auf, sollte man über eine Behandlung nachdenken. Bleiben Krampfadern zu lange unbehandelt, können die Beschwerden immer stärker werden. Dadurch, dass das Blut nicht mehr richtig abfließen kann, erhöht sich das Risiko von Blutgerinnseln, die sogenannten Thrombosen. Thrombosen sind keinesfalls ungefährlich. Durch sie kann der Blutstrom durch das Herz in die Lunge abgeschwemmt werden und eine Lungenembolie kann die Folge sein. Zudem können sich im fortgeschrittenem Stadium Geschwüre an den Beinen und Knöcheln bilden. Deswegen ist es wichtig mit einem Arzt abzuklären, ab wann Krampfadern gefährlich werden können und wann sie besser entfernt werden sollten.

 

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Kliniken für Krampfaderoperationen

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Krampfadern?

Bei einer leichten Ausprägung der Krampfadern, wie beispielsweise den Besenreisern, kann man selbst schon einiges tun, um die Beschwerden deutlich zu lindern. So kann Bewegung durch spazieren geht oder regelmäßiges Sport treiben helfen. Auch Wechselduschen, bei denen man die Beine regelmäßig mit warmem und kaltem Wasser abduscht, kann bei Krampfadern schon viel helfen. Beim kalten Wasser ziehen sich die Blutgefäße zusammen, während sie sich bei heißem Wasser wieder erweitern. Extreme Hitze sollte nach Möglichkeit vermieden werden, da sich die Beinvenen bei hohen Temperaturen weiten und die Beine so nur mehr anschwellen. Auch kann es helfen, wenn die Beine regelmäßig hochgelegt werden.

Beispielsweise können sie nachts beim Schlafen durch ein Kissen höher gelegt werden, damit der Transport des Blutes aus den Beinen in Richtung Herz geht. Haben sich die Krampfadern aber schon zu weit entwickelt und der Betroffene leidet regelmäßig unter starken Beschwerden, sollten die Krampfadern entfernt werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die teilweise auch operativ durchgeführt werden müssen.

Die häufigsten sind:

  • Verödung (Sklerosierung)
  • Lasertherapie
  • Teilstripping/ Stripping
  • CHIVA-Methode
  • Externe Valvuoplastie

Bei einer Verödung, auch Sklerosierung genannt, wird ein Verödungsmittel in das Venennetz gespritzt, welches die Venenwände verkleben und vernarben lässt. Die dadurch verschlossene Krampfader wird nicht mehr durchblutet, benachbarte Venen übernehmen diese Funktion und pumpen das Blut in Richtung Herz. Diese Behandlung wird mit einer örtlichen Betäubung und ambulant durchgeführt.

Bei der Lasertherapie setzt der Arzt einen kleinen Schnitt im Bein und führt eine Lasersonde in die Krampfader ein. Der Laser erhitzt die Vene soweit, bis sie versiegelt ist. Dadurch, dass die Vene ihre Funktion verliert, wird sie nach und nach vom Körper abgebaut. Auch dieser Eingriff kann meistens ambulant und mit örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

Beim Stripping oder auch Teilstripping, werden entweder die ganze Krampfader oder nur die krankhaften Gefäßabschnitte entfernt. Hierfür schiebt der Arzt eine Sonde in die Vene und durchsticht die Venenwand am Ende der Krampfader. Das Gefäß wird dabei durchtrennt und herausgezogen. In der Regel wird diese Behandlung ambulant durchgeführt, bestehen aber bestimmte Risikofaktoren beim Patienten, wird auch eine stationäre Behandlung in Betracht gezogen.

CHIVA ist eine französische Abkürzung und steht übersetzt für „den Blutfluss korrigierende, venenerhaltende, ambulante Behandlung von Krampfadern“. Dabei bindet der Arzt die krankhaften Venenabschnitte ab, sodass die Krampfader sich nach einer Zeit von selbst zurückbildet.

Bei der externen Valvuloplastie setzt der Arzt einen Schnitt im Leistenbereich und stülpt eine kleine Polyester-Manschette über die Krampfader. Diese hat nun einen verkleinerten Durchmesser, wodurch sich die Venenklappen besser schließen lassen. Dieser Eingriff eignet sich eher bei einer beginnenden Krampfader-Erkrankung, aber nicht für fortgeschrittene Stadien.

 

Übernimmt die Krankenkasse Eingriffe bei Krampfadern?

Nicht alle Verfahren werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Allerdings werden die Kosten bei dem Stripping-Verfahren so gut wie von jeder Krankenkasse übernommen. Bei allen anderen Verfahren muss individuell mit der Krankenkasse abgeklärt werden, ob sie bereit ist, die Kosten zu übernehmen oder ob Zuzahlungen möglich sind. Sollten Krampfadern im frühen Stadium der Besenreiser entfernt werden, handelt es sich um einen kosmetischen Eingriff, der nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird.

Nach einem operativen Eingriff einer Krampfader-Entfernung, ist man in der Regel ungefähr eine Woche lang krankgeschrieben. Dies kann aber je nach Eingriff und nach Umständen der Behandlung unterschiedlich ausfallen.

 

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Krampfaderbehandlung: Was ist danach zu beachten?

Nach allen Eingriffen zur Krampfaderentfernung muss der Patient eine Zeit lang einen Kompressionsverband tragen. Da dieser aber nur in einer Arztpraxis gewechselt werden kann, kommen meisten Kompressionsstrümpfe zum Einsatz. Diese üben einen Druck auf die Beine aus, wodurch die Venenklappen besser schließen können. Das verhindert, dass Flüssigkeit aus den Venen austritt und sich in umliegende Gewebe verteilt.

Zudem wird Patienten geraten, vorbeugende Maßnahmen gegen erneutes Entstehen von Krampfadern durchzuführen. Zu denen gehören regelmäßige Bewegung, Wechselduschen, gesunde Ernährung, das Hochlegen der Beine und das Vermeiden von Hitze.

 

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