Magenverkleinerung

Laut dem statistischen Bundesamt ist jeder zweite Erwachsene in Deutschland übergewichtig. Als übergewichtig gelten die Menschen, die einen Body-Mass-Index (BMI) von über 25 haben. Besonders stark übergewichtige Menschen, mit einem BMI von über 40, sind in ihrem täglichen Leben besonders eingeschränkt. Schon alltägliche Dinge fallen ihnen durch ihr starkes Übergewicht schwer. Oft schaffen sie es nicht, ihr Gewicht ohne Hilfe zu reduzieren. In solchen Fällen kann eine Magenverkleinerung helfen.

Bei dieser wird der Magen verkleinert oder die Passage der Nährstoffe durch den Dünndarm so verkleinert, dass der Magen nicht mehr in der Lage ist, großes Volumen an Essen aufzunehmen.

Doch für wen ist so ein Eingriff sinnvoll und welche Methoden gibt es?

 

Was passiert bei einer Magenverkleinerung?

Ziel einer Magenverkleinerung ist es, das Volumen, welches der Magen fassen kann, zu verkleinern oder die Magen-Darm-Passage zu verringern. Nach so einem Eingriff haben die Betroffenen ein früheres Sättigungsgefühl, durch welches sie weniger essen als zuvor. Zusätzlich gelangen durch den verkürzten Dünndarm weniger Nährstoffe ins Blut. Alleine dadurch verringert sich das Gewicht bei den meisten Patienten drastisch.

Doch nicht nur auf den Magen hat ein solcher Eingriff Auswirkungen. Auch die Hormone und Nervensignale, die mit dem Gehirn kommunizieren, sind von einem solchen Eingriff betroffen. So tritt bei den vielen Patienten seltener Appetit auf und auch Hunger-Attacken werden weniger.

Bei Diabetes Typ 2 Erkrankten machen sich oft weitere positive Effekte bemerkbar. Durch die Operation regulieren sich bei vielen die Hormone und der Zuckerstoffwechsel. So kann es sein, dass sie schon sehr bald keine Medikamente mehr brauchen, welche diese Regulation sonst übernommen haben. Dadurch verschwindet Diabetes zwar nicht, jedoch können so die Medikamente deutlich reduziert werden.

 

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Für wen ist eine Magenverkleinerung geeignet?

Eine Magenverkleinerung wird nicht einfach so bei einem Patienten angewendet, der unter starker Adipositas leidet. Wenn Sie über eine Operation nachdenken, sollten Sie sicherstellen, dass Sie bereits alle möglichen Versuche unternommen haben, um an Gewicht zu verlieren. Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann eine Magenverkleinerung vorgenommen werden. Die Magenverkleinerung kommt also nur als letzte Option in Frage, wenn alle anderen Möglichkeiten nicht geholfen haben.

Ansonsten kann eine Operation dann durchgeführt werden, wenn sie an extremer Adipositas, das heißt einem BMI über 40, leiden. Auch bei einem BMI über 35 kann diese Operation schon durchgeführt werden, wenn Folgeerkrankungen mit dem Übergewicht in Verbindung stehen. Zu solchen Folgeerkrankungen gehören Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Schlafapnoeerkrankungen. Zudem müssen vor einer Operation, Begleiterkrankungen und die Operationsfähigkeit untersucht werden, um mögliche Risiken einzudämmen.

 

Welche Methoden der Magenverkleinerung gibt es?

Wenn Sie eine Magenverkleinerung in Anspruch nehmen möchten, gibt es hier viele verschiedene Methoden, die von den behandelnden Ärzten angewendet werden. Grundsätzlich wird hier zwischen zwei Techniken unterschieden: restriktive Techniken und Bypass-Techniken. Bei den restriktiven Techniken geht es darum, das Fassungsvermögen des Magens zu verkleinern und so ein früheres Sättigungsgefühl hervorzurufen. Bei den Bypass-Techniken wird ein Teil des Verdauungstraktes umgangen, was so die Nährstoffaufnahme verringert.

Zur Magenverkleinerung können folgende Methoden angewendet werden:

  • Schlauchmagen
  • Magenbypass
  • Magenband
  • biliopankreatische Diversion

 

Die Schlauchmagenoperation

Bei einem Schlauchmagen wird das gesamte Volumen des Magens verkleinert. Dafür entfernen die Ärzte einen Teil des Magens, wodurch er sich in ein schlauchartiges Organ umwandelt. Der Magen hat dann nur noch ein Fassungsvermögen von ungefähr 100 bis 150 Millilitern. Zum Vergleich: Ein normal großer Magen hat ein Fassungsvermögen von zwei bis drei Litern. So können Sie nur noch sehr kleine Mengen an Essen zu sich nehmen. Zusätzlich werden durch diesen Eingriff hormonelle Vorgänge im Körper freigesetzt, die den Appetit zusätzlich zügeln.

Vorteile dieser operativen Methode sind unter anderem, dass die grundsätzliche Funktion des Magens intakt bleibt. So können Sie nach der Schlauchmagen-Operation, nach Anpassung der Ernährung, fast wieder normal essen. Zudem ist die Operation kürzer und schonender als vergleichbare Eingriffe und deutlich wirksamer als beispielsweise das Magenband.

Nachteile sind, dass Sie nach so einer Operation Ihr Leben lang Vitamin B12 in Form von Tabletten zu sich nehmen müssen, da Sie durch den verkleinerten Magen nicht mehr genug dieses Vitamins zu sich nehmen können. Zudem kann diese Operation nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Geeignet ist die Operation für Menschen, die unter starker Adipositas leiden und bereits mehrere Maßnahmen für die Gewichtsreduktion erfolglos durchgeführt haben. Auch für Menschen, die unter Diabetes Typ 2 leiden, kann ein Schlauchmagen eine gute Maßnahme für die Gewichtsreduktion sein.

Nicht geeignet ist diese Operation für Menschen, deren Übergewicht aus der Einnahme von weichen, kalorienhaltigen Lebensmitteln, wie Süßigkeiten, süßen Getränken oder Alkoholika resultiert. Solche Arten von Lebensmitteln laufen ohnehin direkt durch den Magen hindurch, ohne ein großes Sättigungsgefühl zu erzeugen.

 

Der Magenbypass

Ein Magenbypass bedeutet übersetzt „Magenumgehung“. Bei dieser Operation wird der Magen so umgebaut, dass Teile des Magens und Dünndarms bei der Nahrungspassage ausgelassen werden und die Nahrung schneller im unteren Teil des Darms landet. So können weniger Nährstoffe und somit auch weniger Kalorien aufgenommen werden. Vorteil dieser Methode ist, dass sie sehr effektiv ist, besonders für Menschen, die übermäßig viele kalorienreiche, weiche Lebensmittel, wie Süßigkeiten oder kalorienreiche Getränke zu sich nehmen.

Allerdings gehen dieser Methode auch einige Nebenwirkungen einher. Beispielsweise können häufig Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und ein Völlegefühl auftreten. Zudem müssen Sie ein Leben lang zusätzliche Vitamine in Form von Tabletten zu sich nehmen, da diese Nährstoffe vom Körper nicht mehr normal aufgenommen werden können. Das Dumping-Syndrom und Magengeschwüre sind zusätzliche Nebenwirkungen die möglich sind. Der Magenbypass ist grundsätzlich für jeden geeignet, der einen BMI von über 40 aufweist.

Ganz klar ungeeignet ist dieser Eingriff, wenn bereits Operationen am Magen vorgenommen wurden oder Magengeschwüre aufgetreten sind. Auch bei Essstörungen, wie dem „Binge Eating“ oder Bulimie darf kein Magenbypass vorgenommen werden.

 

Das Magenband

Bei dem Magenband handelt es sich um ein gürtelartiges Band, welches von außen an den oberen Teil des Magens angebracht wird. Durch dieses entsteht eine Engstelle, sodass Sie nur noch langsamer und weniger essen können und das Sättigungsgefühl früher eintritt.

Die Operation hat den Vorteil, dass sie nicht besonders komplex ist und so nur ein minimales Risiko für den Patienten birgt. Zudem ist es leicht wieder entfernbar, sodass im Fall einer starken Gewichtsabnahme, der Eingriff wieder rückgängig gemacht werden kann.

Nachteile sind mögliche Komplikationen, die Monate oder Jahre nach dem Eingriff auftreten können. So kann sich das Magenband über die Zeit verschieben, der Vormagen kann an Volumen zunehmen oder die Speiseröhre vor dem Magenband kann sich ausdehnen. Geeignet ist das Magenband grundsätzlich für jeden stark Adipösen Menschen, der die generellen Voraussetzungen einer Magenverkleinerungen erfüllt. Nicht geeignet ist das Magenband für Patienten, die unter gewissen psychischen oder körperlichen Erkrankungen leiden, ebenso wie beim Magenbypass.

 

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Magenballon als nicht operative Alternative

Eine weitere Möglichkeit, um eine Verkleinerung des Magenvolumens hervorzurufen, ist das Einsetzen eines Magenballons. Hierfür ist keine Operation nötig und die Risiken des Eingriffs werden somit geringer gehalten. Beim Magenballon handelt es sich um einen mit Luft oder Flüssigkeit gefüllten Silikonballon, der mithilfe einer Magenspiegelung in den Magen eingesetzt wird. Die Größe des Ballons sorgt dafür, dass schneller ein Sättigungsgefühl eintritt. Dieser Ballon ist erst dann wirkungsvoll, wenn Sie gleichzeitig Ihre Lebens- und Essgewohnheiten anpassen. Nach spätestens sechs Monaten wird der Magenballon dann wieder entfernt.

Im Gegensatz zu den Magenverkleinerungsmethoden, wird der Magenballon eher bei Menschen mit mäßigem Übergewicht eingesetzt. Der BMI liegt bei diesen Menschen zwischen 28 und 40. Nicht geeignet ist der Ballon, wie bei dem Magenband und dem Magenbypass, für Menschen mit körperlichen und psychischen Erkrankungen.

 

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Ernährung nach einer Magenverkleinerung

Nach einer Magenoperation müssen Sie Ihr Essverhalten der Größe Ihres Magens anpassen. Da Sie jetzt nicht mehr dieselben Mengen essen können, müssen Sie sich langsam an die neuen Umstände gewöhnen. In den ersten Wochen sollte auf feste Kost verzichtet werden. Je nachdem welchen Eingriff Sie haben vornehmen lassen, sollten Sie sich zunächst nur mit flüssiger Kost, wie Wasser und Brühe, und dann mit weicher Kost, wie Joghurt und püriertes Essen ernähren.

In jedem Fall sollten Sie eine Ernährungsberatung hinzuziehen, die sich mit der Ernährung nach einer Operation auskennen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. In der Regel sollten Sie darauf achten, kleinere Portionen zu essen, langsam zu essen und dabei gut zu kauen, nicht gleichzeitig zu essen und zu trinken, um nicht zu viel Volumen auf einmal in Ihren Magen zu geben, fettreiche und zuckerhaltige Lebensmittel vermeiden und Alkohol nur in geringen Maßen zu trinken.

Zudem sollten Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt beraten lassen, auf welche Nahrungsergänzungsmittel Sie zurückgreifen sollten. Diese können je nach Eingriff variieren.

 

 

 

Die entsprechende Nachsorge

Eines sollten Sie in jedem Fall beachten: Wer einmal operiert wurde, muss sein Leben lang auf seine Ernährung achten. Vor allem im ersten Jahr sollten Sie sich daher medizinisch begleiten lassen und sich um regelmäßige Kontrollen kümmern. Wenn Sie an Gewicht verlieren kann es gut sein, dass Sie bestimmte Medikamente anders einnehmen müssen oder ganz auf diese verzichten können. Regelmäßige Untersuchungen und Blutabnahmen geben Ihnen hier Sicherheit.

Zudem ist zu beachten, dass Sie besonders in der ersten Zeit nach der Operation sehr schnell an Gewicht verlieren werden. Ihr Körper ist die geringe Kalorienzufuhr nicht gewöhnt und muss sich erstmal darauf einstellen. Nicht selten stagniert die Gewichtabnahme zwischendurch auch. Davon sollten Sie sich aber nicht entmutigen lassen. Wenn Sie Ihre Ernährung langfristig umstellen und einen aktiven Lebensstil pflegen, werden Sie auch weiterhin Gewicht verlieren und bald in einen gesunden Bereich kommen, in dem Sie Ihr Leben in vollen Zügen genießen können.

Was nach der Operation zu beachten ist:

  • Ernährung anpassen
  • Kleine Portionen essen
  • Nicht gleichzeitig essen und trinken
  • Gut kauen
  • Keine zu fett- oder zuckerhaltigen Lebensmittel zu sich nehmen
  • Alkohol nur in Maßen trinken
  • Sich ärztlich begleiten lassen
  • Regelmäßige Kontrollen und Blutabnahmen
  • Je nach ärztlichen Rat, Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen
  • Von stagnierender Gewichtsabnahme nicht entmutigen lassen

 

 

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