Ovialtorsion - Drehung des Eierstocks
Was ist eine Ovialtorsion?
Bei der Ovarialtorsion handelt es sich um eine Drehung des Eierstocks um die eigene Achse. Dadurch wird dieser vom Blutzufluss abgeschnürt.
Erfahren Sie hier mehr über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Ovialtorsion.
Symptome einer Ovialtorsion
Die Ovarialtorsion verursacht häufig heftige und plötzlich eintretende Unterbauchschmerzen, allerdings nicht immer direkt nach ihrem Auftreten.
Teilweise können Stunden bis Tage vergehen. Außerdem sind Schweißausbrüche, Übelkeit und Erbrechen typische Symptome. Ärzte stellen oft ein akutes Abdomen mit Abwehrspannung fest. Patientinnen weisen zudem vielfach einen erhöhten Puls (Tachykardie) auf.
Ursachen einer Drehung des Eierstocks
Die Ursachen für eine Ovarialtorsion sind nicht immer eindeutig. Risikofaktoren sind eine Vergrößerung des Eierstocks, beispielsweise durch harmlose Zysten.
Auch Hormone, die einen Eisprung auslösen sollen, erhöhen die Gefahr für eine Ovarialtorsion. Plötzliche und ruckartige Bewegungen lösen gelegentlich ebenfalls die Drehung der Ovarien aus. Weil diese bei Kindern noch außerhalb des kleinen Beckens liegen, sind sie besonders anfällig für die Ovarialtorsion.
Wann ist eine Behandlung notwendig?
Besteht der Verdacht auf eine Ovarialtorsion, sollten Betroffene den Rettungswagen rufen. Dieser transportiert die Patientin in ein Krankenhaus mit gynäkologischer Fachabteilung.
Dort wird die Diagnose mithilfe von Ultraschall gestärkt und per Bauchspiegelung. Außerdem prüfen die behandelnden Ärzte die Durchblutung des Eierstocks, um das weiter Vorgehen zu entscheiden.
Wie läuft die Behandlung ab?
Die Behandlung besteht in der umgehenden Detorquierung, also dem Zurückdrehen des betroffenen Eierstocks. Es erfolgt operativ im Rahmen einer Bauchspiegelung.
Wie läuft die OP ab?
Die Operation einer Ovarialtorsion hängt maßgeblich davon ab, ob der Eierstock bereits abgestorben ist. Wenn er noch nicht nekrotisiert ist, dreht der Arzt ihn in seine ursprüngliche Position zurück. Dies erfolgt üblicherweise über eine Laparoskopie, bei der Chirurg einen Beobachtungsschlauch über kleine Einschnitte im Bauch einführen. Alternativ ist auch eine Laparotomie möglich, bei der der Arzt einen größeren Schnitt setzt und so direkten Zugang zum betroffenen Organ hat.
Stellt sich heraus, dass der Eierstock mitentfernt werden muss, folgt eine sogenannte Salpingoophorektomie, bei der Eileiter und Eierstöcke ebenfalls entfernt werden. Dies ist auch dann der Fall, wenn ein Ovarialtumor vorliegt. Können Ärzte den Eierstock noch retten und stellen eine Eierstockzyste fest, entfernen sie diese direkt.
Wie lang ist der Heilungsprozess?
Der Heilungsprozess ist üblicherweise kurz. Die Operationen werden unter Vollnarkose durchgeführt, doch zumindest nach der Laparoskopie können Patientinnen die Klinik noch am selben Tag wieder verlassen.
Bei der Laparotomie ist eine Übernachtung im Krankenhaus hingegen typisch.
Welche Risiken birgt der Eingriff?
Die Operation wird so schonend wie möglich durchgeführt. Dennoch kann es sein, dass sich Wunden entzünden oder Patientinnen das Narkosemittel nicht vertragen.
Außerdem besteht die Gefahr, dass der Arzt während der Operation Nerven oder anderes Gewebe verletzt und dort ein Taubheitsgefühl bleibt. Zudem können durch nachträgliche Verwachsungen Schmerzen entstehen.
Gibt es Spezialisten für den Eingriff?
Eine Ovarialtorsion ist immer ein Notfall.
Dementsprechend sind die meisten Notfallambulanzen mit Anschluss an eine gynäkologische Abteilung gut auf diese Operation vorbereitet.