Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
jährlich erkranken in Deutschland etwa 500.000 Menschen neu an Krebs. Hierbei bildet die Strahlentherapie in jeder zweiten Krebserkrankung einen wichtigen Bestandteil des Behandlungskonzeptes. In einigen Fällen stellt es sogar die einzige Therapieform dar. Zumeist erfolgt jedoch eine Kombination aus mehreren Therapieansätzen (Operation, systemische Therapie und Bestrahlung). Die Entscheidung über den konkreten Verlauf einer individuellen Behandlung basiert auf nationalen und internationalen Leitlinien und wird in interdisziplinär besetzten Tumorkonferenzen gefällt.
In unserer Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie behandelt und betreut Sie ein erfahrenes, interdisziplinäres Team aus Ärzten, Medizinphysikern und MTRAs. Neben der weit verbreiteten Teletherapie, bei der der Patient perkutan mit Photonenstrahlung aus einem Linearbeschleuniger behandelt wird, bieten wir für ausgewählte Krebsarten auch die Brachytherapie an, bei der eine radioaktive Quelle über kleine Schläuche direkt in den Tumor des Patienten gefahren wird. Wir behandeln im Speziellen gynäkologische Tumore und Prostatakarzinome mit der Brachytherapie. Dadurch, dass die radioaktive Quelle direkt in den Tumor fährt, können nahliegende Organe und die Haut besser geschont werden. Mit etwa 800 durchgeführten Brachytherapie-Applikationen jährlich, verfügen wir über die notwendige Erfahrung und die Routine bei der Behandlung. Seit April 2020 sind wir, als eines von drei Zentren in Deutschland, Referenzzentrum der BrachyAcademy.
Unsere Strahlentherapie verfügt über eine moderne Ausstattung. So wurde bereits 2014 als eine der ersten Kliniken in Deutschland ein Kamerasystem der Firma C-Rad eingeführt, mit dem vor, bei und während der Bestrahlung die Lagerung und Atmung des Patienten überwacht wird. Dies führt, vor allem bei atembeweglichen Tumoren, zu einer präziseren Bestrahlung und weniger Nebenwirkungen. Mit der Bestrahlung in tiefer Inspiration bei linksseitigem Brustkrebs kann eine bessere Schonung des Herzens und der Lunge erreicht werden. Hiervon konnten schon über 600 Frauen profitieren.
Wir sind stolz, dass wir als C-Rad-Referenzzentrum unsere Erfahrungen international an über 50 Kliniken weitergeben durften.
Auch Patienten mit gutartigen Erkrankungen sind bei uns willkommen. Denn bei einer Vielzahl gutartiger Erkrankungen kann durch eine niedrig dosierte Strahlenbehandlung eine Beschwerdefreiheit oder zumindest Linderung der Beschwerden erreicht werden. Diese Bestrahlung kann eine entzündungshemmende Wirkung auf degenerative, entzündliche Gelenk- und Weichteilerkrankungen haben. Aufgrund der niedrigen Dosis bei der Behandlung gutartiger Erkrankungen treten hierbei in der Regel keine strahlenbedingten Nebenwirkungen auf.
Unsere Internetseiten geben Ihnen einen Überblick über den Aufbau und das Leistungsspektrum unserer Radioonkologie und Strahlentherapie.
Herzlichst Ihr
Dr. Hepp De Los Rios
Chefarzt