Strahlenheilkunde
Die Strahlenheilkunde oder Strahlenmedizin wirkt auf den ersten Blick paradox: Strahlung, die zerstörerisch wirken kann, wird erfolgreich als Heilmittel eingesetzt.
Hier erfahren Sie alles, was Sie als Patient und Interessent über die Fachabteilung Strahlenheilkunde wissen sollten.
Was ist die Strahlenheilkunde?
Die Strahlenheilkunde fast verschiedene Teilgebiete der Medizin zusammen.
Sowohl Nuklearmedizin als auch Radiologie und Strahlenbiologie beschäftigen sich mit ionisierender Strahlung.
Die Abgrenzung erfolgt nicht immer trennscharf und die Übergänge sind fließend.
Welche Erkrankungen behandelt die Strahlenheilkunde?
Das Haupteinsatzgebiet der Strahlenmedizin sind Krebserkrankungen.
Sie kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Tumore nicht operiert werden können oder der Operationserfolg gesichert werden soll.
Es gibt jedoch auch einige gutartige Erkrankungen, bei denen Betroffene von Strahlentherapie profitieren.
Vor allem degenerative Erkrankungen wie Arthrose oder auch Tennisellbogen können sich durch Bestrahlung verbessern.
Strahlentherapie lindert zudem chronische oder akute Entzündungen wie Furunkel oder Fersensporn.
Diagnostik und Behandlungen der Strahlenheilkunde
Eine gute Diagnostik und genaue Lokalisation der Erkrankung ist in der Strahlenheilkunde unumgänglich.
Nur so kann die Strahlung optimal wirken und gesundes Gewebe verschont bleiben.
Deswegen nutzt die Strahlentherapie moderne bildgebende Verfahren. Seitdem das CT die Röntgenbilder abgelöst hat, hat sich die Therapieplanung und Wirkung verbessert.
Therapeutische Mittel
Die Strahlentherapie unterschiedet zwischen zwei Methoden:
Bei der Teletherapie erfolgt die Bestrahlung von außerhalb des Körpers.
Bei der Brachytherapie befindet sich die Strahlenquelle entweder im oder zumindest direkt am Körper.
- Konservativ
Wenn die Strahlentherapie von außerhalb des Körpers stattfindet, nutzen Strahlenmediziner dafür spezielle Bestrahlungsgeräte wie beispielsweise die Tomotherapie, die Partikeltherapie oder die Radiochirurgie.
Sie alle sind je nach Lokalisation des Tumors unterschiedlich gut geeignet.
- Operativ
Im Rahmen der Brachytherapie werden Implantate immer häufiger.
Dafür werden sogenannte Seeds in den Körper verbracht.
Es handelt sich dabei um kleine Kapseln mit einer Strahlungsquelle. Weil die Strahlung gering ist, sind kaum Schutzmaßnahmen im Rahmen der Operation notwendig.
Facharzt Strahlenheilkunde
In den letzten Jahren haben sich die technischen Möglichkeiten der Strahlentherapie rasant weiterentwickelt.
Deswegen können Ärzte seit 2003 eine dezidierte Ausbildung für die Strahlentherapie absolvieren.
Nach fünfjähriger Weiterbildung und bestandener Prüfungen dürfen sie sich dann als Facharzt für Strahlentherapie bezeichnen.
Kliniken für Strahlenheilkunde
Krebspatienten sollten gezielt auf Kliniken achten, die für die jeweilige Tumorart zertifiziert ist.
Kliniken haben die Möglichkeit, sich für viele häufige Krebserkrankungen als Zentrum zertifizieren zu lassen. Auch ein Zertifikat als Onkologisches Spitzenzentrum ist ein guter Anhaltspunkt für eine hohe Behandlungsqualität.
Moderne Bestrahlungsgeräte sind teilweise sehr kostenintensiv und die Entwicklung schreitet stetig voran.
Deswegen ist die technische Ausstattung der Strahlenkliniken sehr unterschiedlich.
Patienten sollten deswegen die Forschung im Blick behalten und nach Möglichkeit gezielt Kliniken aussuchen, die vielversprechende Therapien für die eigene Krebsart anbieten können.
Was ist die beste Klinik für Strahlenheilkunde?
Patienten, die die beste Klinik für Strahlenheilkunde suchen, sollten sich auf Krankenhäuser konzentrieren, die sich auf ihre Art der Krebserkrankung spezialisiert hat.
Um Experten für ihre Erkrankung zu finden, sollten sie Zertifikate und die Fallzahlen beachten.
So können sie die bestmögliche Behandlung sicherstellen.