Thrombose
Was ist Thrombose?
ICD: I82, I80 und I74
Eine Thrombose ist ein Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel, den sogenannten Thrombus.
Gefährlich wird sie nicht nur dadurch, dass umliegendes Gewebe absterben kann, weil es nicht mit Sauerstoff versorgt wird. Ein großes Risiko entsteht dadurch, dass sich das Gerinnsel lösen kann und in andere Organe wie Gehirn, Lunge oder Herz gespült werden kann.
Dann droht Lebensgefahr.
Ursachen und Symptome von Thrombose
Ursachen
Es gibt drei Ursachen für Thrombose.
Es ist möglich, dass die Gefäße verengt sind und sich das Blut dadurch staut. Außerdem kann die Gerinnung gestört sein, sodass das Blut dickflüssiger wird und verklumpt.
Zudem kann das Blut langsamer fließen als notwendig, beispielsweise, weil die Venen erweitert sind oder die Muskulatur nicht ausreicht, um es zu befördern. Risikofaktoren sind Alter, Operationen, Bewegungsmangel und Rauchen.
Symptome
Thrombose kann in unterschiedlichen Körperregionen auftreten und dadurch diverse Symptome verursachen. Venenthrombosen bleiben oft lange unentdeckt, weil sie schmerzfrei sind. Arterielle Thrombosen verursachen hingegen oft starke Schmerzen, die auch durch Ruhe nicht abnehmen.
Das betroffene Gewebe kann anschwellen und zu einer bläulich-rötlichen und glänzenden Haut führen. Die Adern können hervortreten und auch ein Wärmegefühl ist typisch. Bei einer arteriellen Thrombose können auch Engegefühl in der Brust, Schwindel, Seh- und Sprachstörungen sowie Atemnot Symptome sein.
Wann ist eine Behandlung notwendig?
Bei einem Verdacht auf Thrombose sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen. So können sie ein Absterben des betroffenen Beiches oder das Wandern des Thrombus und somit Lebensgefahr verhindern.
Abwarten kann hingegen das Leben kosten.
Der Arzt untersucht den Patienten und führt eine Blutuntersuchung durch. Bei Thrombosen finden sich erhöhte D-Dimere. Die Diagnose kann er zudem durch Ultraschalluntersuchung absichern.
Behandlung von Thrombose
Konservativ
Gerinnungshemdende Medikamente wie Heparin können das Blut „verflüssigen“. Ärzte können den Thrombus so in vielen Fällen wieder auflösen. Teil der Behandlung sind zudem Kompressionsverbände und -strümpfe. Sie üben Druck auf Venen aus und beschleunigen dadurch den Blutfluss.
Operativ
Operativ können Thrombosen ebenfalls durchgeführt werden. Typisch ist die Nutzung von Kathetern (Thrombektomie).
Ablauf einer Thrombektomie
Bei einer Thrombektomie wird der Patient narkotisiert.
Im Anschluss daran führt der Chirurg den Führungskatheter unter Röntgensicht ein. Welchen Ort er dafür wählt, hängt von der Lage des Thrombus ab. Bei einer verstopften Hirnarterie passiert dies beispielsweise von der Leiste aus.
Mit Kontrastmittel kann er den Thrombus genau identifizieren. Dann führt er über den Katheter einen dünneren ein, der einen Stent-Retriever mit sich führt. Diesen setzt er an das Blutgerinnsel.
Er fängt das Blutgerinnsel so ein und transportiert es ab. Alternativ ist es auch möglich, den Thrombus über den Katheter abzusaugen.
Wie lange ist der Heilungsprozess?
Der Heilungsprozess hängt davon ab, wie lange der Thrombus bestand, wo er lokalisiert war und wie stark das Gewebe geschädigt wurde.
Die Zeitspanne reicht von wenigen Tagen bis vielen Monaten.
Welche Risiken birgt der Eingriff?
Jeder chirurgische Eingriff birgt das Risiko für Wundheilungsstörungen, Blutgerinnungsproblemen und Wundinfektionen.
Außerdem können Gefäße verletzt werden und Einblutungen entstehen.
Gibt es Spezialisten für Thrombosen?
Thrombosen sind eine der häufigsten Todesursachen.
Viele Internisten sind deswegen sehr geschult im Umgang mit Thrombosen. Und auch Krankenhäuser und Notfallambulanzen sind gut vorbereitet. Denn es handelt sich bei einer Thrombose immer um einen Notfall.
Dadurch ist es oft deutlich weniger wichtig, ob ein Spezialist die Behandlung durchführt, sondern viel eher entscheidend ist, dass sie schnell durchgeführt wird.