Hüftkopfnekrose
Nekrose ist die Bezeichnung für das Absterben von Zellen. Der Hüftkopf wird von einem Band und einer Arterie mit Nährstoffen versorgt.
Funktioniert diese Versorgung nicht mehr ausreichend, können die Knochenzellen des Hüftkopfes nicht mehr durchblutet werden und beginnen abzusterben.
In Deutschland erkranken pro Jahr mehrere tausend Menschen an einer Hüftkopfnekrose. Bei einer Hüftkopfnekrose stirbt das lebende Knochengewebe am Oberschenkelkopf ab.
Erfahren Sie hier mehr über Hüftkopfnekrose, die häufigsten medizinischen Behandlungen und was Sie tun können bei Beschwerden in der Hüfte.
Was ist eine Hüftkopfnekrose?
Die Arterie, welche den Hüftkopf durchblutet und ihn so mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, erleidet einen Infarkt.
Sie verschließt sich. Die Folge davon ist eine verringerte Durchblutung bis hin zu einer Unterversorgung.
An den Gelenkflächen stirbt das Knochengewebe ab und führt so zu Schmerzen in der Hüfte.
Die Knochenzellen im gesunden Knochen unterliegen ständigen Erneuerungsprozessen, damit diese den täglichen Belastungen gewachsen sind.
Ist die Versorgung mit Nährstoffen nicht mehr gewährleistet,
können die Knochenzellen, welche für die Form und Stabilität des Knochens verantwortlich sind,
nicht mehr erneuert werden und sterben ab.
Dadurch verliert der Knochen an Stabilität und wird brüchig.
Brechen nun die Knochenflächen unter der Gelenkfläche ein,
entsteht ein Loch, was den Gelenkknorpel schwer schädigen kann und zu einer Koxarthrose und weiteren Beschädigungen am Gelenk führen kann.
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Wie macht sich Nekrose am Hüftgelenk bemerkbar?
Ursachen
Häufige Ursachen für eine Hüftkopfnekrose beim Erwachsenen sind Unfallverletzungen, welche die Hüftkopfgefäße beschädigt haben, Knochen- und Knorpelschäden oder stoffwechselbedingte Durchblutungsstörungen.
Nierenerkrankungen können ebenso Durchblutungsstörungen am Hüftkopf auslösen, ebenso wie eine Gerinnungsstörung des Blutes oder Blutzelltumore.
Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol und hohe Blutfettwerte können die Entstehung einer Nekrose am Hüftkopf begünstigen. Die Einnahme von Kortison oder von speziellen Medikamenten kann ebenfalls begünstigend wirken.
Eine Hüftkopfnekrose kann von vielen unterschiedlichen Faktoren ausgelöst werden, bis heute sind noch nicht alle Ursachen bekannt. Häufig tritt die Nekrose bei Patienten mittleren Alters auf, Männer sind im Durchschnitt häufiger davon betroffen als Frauen.
In vielen Fällen tritt die Nekrose an beiden Hüftgelenken auf und vermindert die Lebensqualität der Betroffenen sehr stark.
Symptome
Betroffene klagen über einen plötzlich auftretenden Schmerz oder ein Ziehen in der Leiste. Schnell können alltägliche Belastungen nicht mehr ohne Schmerzen bewältigt werden.
Die Innenrotation des Beines ist häufig nicht mehr uneingeschränkt möglich.
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Wie kann ich eine Hüftkopfnekrose behandeln lassen?
Welche Therapie die geeignete ist, wird nach eingehenden Untersuchungen und einer Klassifizierung der Nekrose entschieden.
Als Beurteilungskriterien gelten das Alter des Patienten und das Stadium der Hüftkopfnekrose. Zusätzlich werden die individuellen Voraussetzungen des Patienten genau betrachtet, liegt beispielsweise noch eine weitere Erkrankung vor oder ist eine Therapie auf Grund des Alters des Patienten besser geeignet als eine andere.
Prinzipiell kann eine Hüftkopfnekrose konservativ oder durch eine Operation therapiert werden. In frühen Stadien der Hüftkopfnekrose besteht eine gute Chance, die Beschwerden deutlich zu lindern und sogar die vollständige Heilung zu erzielen.
Konservative Therapiemöglichkeiten sind unter anderem, die Einnahme von entsprechenden Medikamenten, eine Schonung und Ruhigstellung des Hüftgelenks, eine Gewichtsreduktion der Betroffenen und Physiotherapie. Ebenso eine Anpassung der Lebensgewohnheiten kann hilfreich sein, wie der Verzicht auf Alkohol und andere Genussmittel.
Im Falle einer Hüftkopfnekrose bei Erwachsenen lindert meist eine konservative Therapie die Symptome nicht, oft ist das Gelenk schon in seiner knöchernen Form beschädigt, dann hilft nur noch eine Hüftoperation um Betroffenen langfristig helfen zu können. Die Erfolgschancen der Heilung und/oder Minderung der Schmerzen sind bei operativen Therapien der Hüftkopfnekrose sehr gut.
Wie läuft die OP ab?
In frühen Stadien werden gelenkerhaltende Operationsverfahren angewandt, wie Hüftkopfanbohrungen oder Umstellungsoperationen.
Ziel operativer Eingriffe ist es, den Druck auf den Hüftkopf zu mindern.
Damit die Durchblutung erleichtert wird und ein weiteres Absterben von Knochenzellen verhindert werden kann. Es gibt verschiedene Operationsverfahren, die je nach Klassifizierung der Hüftkopfnekrose angewandt werden können.
Hüftkopfanbohrungen vermindern den Druck auf den Hüftkopf, dadurch kann dieser wieder leichter mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.
Über einen kleinen Hautschnitt wird der Bohrer eingeführt, es handelt sich also um einen minimal-invasiven Eingriff.
Der Operateur bohrt den von der Nekrose betroffenen Knochen an und trägt geschädigtes Gewebe ab. Die Bohrungen in den Knochen regen die Neubildung eines Ersatzknorpels an.
Der Körper kann neues Knorpelgewebe bilden, jedoch ist der Ersatzknorpel nicht so gleitfähig wie der ursprüngliche Knorpel. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und in Rückenlage, und wird durch Röntgenkontrollen überwacht und dokumentiert.
Bei Umstellungsoperationen, wie der Osteotomie, verändert der Operateur die Stellung des Hüftkopfes und nimmt somit einen Teil der Belastung von den geschädigten Knochenanteilen im Gelenk. Über drei Schnitte in der Haut, werden Schnitte an den Knochen vorgenommen, das ermöglicht dem Arzt die Hüftpfanne herauszulösen und neu anzuordnen. Anschließend wird alles mit Schrauben fixiert. Im Rahmen des Eingriffs wird der Oberschenkelknochen vollständig durchtrennt.
Ist das Stadium der Hüftkopfnekrose schon weiter fortgeschritten, das heißt es liegen bereits erhebliche Schädigungen an Knochenstrukturen und Knorpeln vor, hilft nur noch der Gelenkersatz.
Wie lange dauert der Heilungsprozess?
Je nach Methode des Eingriffs, dauert die Erholung unterschiedlich lange. Nach dem Ersatz des Gelenkes, dauert es zwischen drei bis sechs Monate, bis das Gelenk wieder voll belastet werden kann.
Nach einer Anbohrung des Hüftkopfes bleibt der Patient zwischen zwei und sieben Tagen in der Klinik.
Schon am Tag nach der OP dürfen behandelte Patietnen wieder mit Unterarmstützen aufstehen, im Anschluss wird eine Bewegungstherapie begonnen.
Zwischen sechs und zwölf Wochen werden Unterarmstützen empfohlen, danach kann die Hüfte wieder voll belastet werden. Eine Kontrolluntersuchung wird nach circa drei Monaten durchgeführt. Hier wird kontrolliert, ob sich die Durchblutung des Hüftgelenkkopfes nach dem Eingriff verbessert hat.
Nach einer Osteotomie wird das Bein in einer speziellen Schiene gelagert, die das Bein und die Hüfte fixieren.
Am ersten Tag nach der Operation starten die ersten Bewegungsübungen im Bett. In den Tagen danach wird der Patient auf das Aufstehen vorbereitet.
Die Füße sollten mehrfach am Tag, auch im Bett, bewegt werden, das fördert die Durchblutung. Das Drehen des Beines nach innen stärkt die Hüftmuskulatur. Nach circa zehn Tagen kann die Klinik verlassen werden und Rehabilitationsmaßnahmen begonnen werden.