Unter einer Organspende versteht man die Übertragung eines Organs von einem Organspender auf einen Empfänger. Diese geschieht, indem einem Organspender ein Organ entnommen wird, welches dem Empfänger wieder eingepflanzt wird. Ziel dieser Übertragung ist es, dem Empfänger das Überleben zu ermöglichen oder seine Lebensqualität zu steigern. Eine Organtransplantation wird notwendig, wenn alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind.
Eine Transplantation ist also in den meisten Fällen die letzte Möglichkeit, um einen Patienten erfolgreich behandeln zu können. Da die Zahl der benötigten Organe höher ist als die der vorhandenen Spenden, müssen die Patienten oft mehrere Monate bis Jahre auf das passende Spenderorgan, wie beispielsweise eine Spenderleber oder eine Spenderlunge warten.
Die Organspende in Deutschland verläuft unter strengen Vorgaben und Richtlinien. Hier wird zwischen der postmortalen Organspende und der Lebendspende unterschieden.
Sobald eine Person einen Unfall erleidet oder einer schweren Krankheit zum Opfer fällt, versuchen die Ärzte alles in ihrer Macht Stehende, um die Person zu retten. In einigen Fällen kann der Patient jedoch trotz aller Versuche und Bemühungen leider nicht gerettet werden. Tritt ein nicht behebbarer Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Stammhirns ein, kann der der Prozess der Organspende beginnen.
Die Todesfeststellung der Hirnfunktionen erfolgt nach den Richtlinien der Bundesärztekammer. Hierfür werden zwei dafür qualifizierte Ärzte eingesetzt. Diese Ärzte dürfen nicht an der Organspende beteiligt sein und auch nicht einem beteiligten Arzt unterwiesen sein. Um dann zu klären, ob der Verstorbene als Spender in Frage kommt, nehmen die Mitarbeiter des jeweiligen Krankenhauses Kontakt mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) auf.
Hat der Verstorbene während seiner Lebzeiten nicht selber verfügt, dass er seine Organe spenden möchte, beispielsweise durch den Besitz eines Organspendeausweises, werden die Angehörigen hinzugezogen. Diese müssen einer Organspende zustimmen. Stimmen die Verwandten zu, veranlasst die DSO Untersuchungen, in denen geprüft wird, ob die Organe des Verstorbenen problemlos einem anderen Patienten transplantiert werden können. Ist das der Fall, sendet die DSO die Daten an die Vermittlungsstelle Eurotransplant. Diese gleichen dann die Daten mit denen der Patienten auf den Wartelisten ab. Hierbei stehen Dringlichkeit und Erfolgsaussicht im Vordergrund.
Für die Entnahme des Organs wird von der DSO ein Entnahmeteam organisiert, welches sich darum kümmert. Das Organ wird wie bei einer normalen Operation entfernt und die Wunde im Nachhinein wieder verschlossen. Danach können sich die Angehörigen von dem Verstorbenen verabschieden. Das zu spendende Organ wird dann so schnell wie möglich zum Empfänger gebracht. Während es unterwegs ist, wird der Patient auf die Transplantation vorbereitet. Sobald es angekommen ist, wird es direkt eingesetzt.
Auch wenn Sie noch leben, können Sie einige Ihrer Organe an nahestehende Menschen spenden. Wenn Sie sich dafür entscheiden, wenden Sie sich an die betreuenden Ärzte des Transplantations- oder Dialysezentrums. In einem Gespräch klärt der Arzt direkt mit Ihnen, ob eine Lebendspende in Ihrem individuellen Fall in Frage komme. Dies muss anschließend von der Landesärztekammer geprüft werden. Erfüllen Sie alle rechtlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen für eine Organspende, wird der Arzt Sie über alle Risiken des Eingriffs aufklären. Fällt Ihr Entscheidung weiterhin positiv aus, werden sowohl sie als Spender als auch der Empfänger stationär im Krankenhaus aufgenommen und untersucht. Die Transplantation erfolgt meistens direkt am Folgetag. Hierbei beginnt zunächst die Operation der Entnahme des Spenderorgans. Kurz bevor die Entnahme abgeschlossen ist, beginnt die die Operation des Empfängers, damit das Organ mit möglichst wenig Zeitverlust direkt eingesetzt werden kann.
Für eine Spende können folgende Organe in Frage kommen:
Bei einer Lebendspende können nur Nieren und Teile der Leber gespendet werden. Auch Gewebe können gespendet werden.
Folgende Gewebe kommen dafür in Frage:
Unter gewissen Umständen können Gewebespenden auch lebend durchgeführt werden.
Organspenden sind ein sehr wichtiges, aber auch häufig kontrovers diskutiertes Thema. Worüber sich alle einig sind ist eins: Organspenden sind im wahrsten Sinne des Wortes lebensnotwendig. Wenn die eigenen Organe aufhören zu funktionieren, sind Organspenden, beziehungsweise Organtransplantationen die einzige Möglichkeit sein eigenes Leben fortführen zu können. Doch wie sieht der Ablauf einer Transplantation aus? Und wie kann ich selbst Spender werden?