Hodenkrebs

Was ist Hodenkrebs?

Bei Hodenkrebs entwickelt sich ein bösartiger Tumor im Hoden.

Onkologen unterscheiden dabei zwei unterschiedliche Arten: Semiome, die seltener und weniger aggressiv sind, und Nichtsemiome. Nichtsemiome sind häufiger und betreffen vor allem jüngere Männer unter 40 Jahren. Insgesamt macht diese Krebsform jedoch weniger als zwei Prozent aller Krebserkrankungen aus und ist somit eher selten.

 

Symptome und Ursachen von Hodenkrebs

Symptome

Hodenkrebs äußert sich zu Beginn vor allem durch Schwellungen oder Knoten im Hoden.

Patienten berichten von einem Schweregefühl oder Ziehen. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kommt es zu einer Vergrößerung des Hodens und der Lymphknoten im Bauchraum. Das kann zu Rückenschmerzen führen. Auch die Brust kann schmerzhaft werden. Wenn sich der Krebs ausbreitet, entstehen dann durch die Metastasen weitere Beschwerden.

 

Ursachen

Einen Risikofaktor für Hodenkrebs kann eine Hodenfehllage sein. Ebenso ist Hodenkrebs vererbbar.

 

Wann ist eine Behandlung sinnvoll?

Männer sollten ihre Hoden regelmäßig auf Schwellungen und Knoten im Rahmen einer Selbstuntersuchung abtasten. Wer dabei eine Veränderung bemerkt, sollte zeitnah seinen Urologen aufsuchen.

Hodenkrebs ist sehr gut heilbar, wenn die Behandlung rechtzeitig beginnt.

Deswegen gilt es, keine Zeit zu verlieren. Auch wenn die meisten Klumpen kein Krebs sind, ist es immer sinnvoll, sie kurz durch einen Mediziner abklären zu lassen.

 

Behandlung von Hodenkrebs

Diagnostiziert wird der Hodenkrebs durch Blutuntersuchungen, Ultraschall, Biopsie oder MRT.

Bei Hodenkrebs ist eine sogenannte Orchiektomie das Mittel der Wahl. Der betroffene Hoden wird also entfernt. Zudem hat sich die Behandelbarkeit von Hodenkrebs durch Chemotherapie in den letzten Jahren deutlich verbessert. Ärzte nutzen sie, um das Rückfallrisiko zu verringern und Metastasen zu bekämpfen. Dadurch ist die Bedeutung der Strahlentherapie gesunken. 

Onkologen nutzen sie heute jedoch oft noch als Kombination mit den beiden Behandlungsarten. Sie setzen sie auch ein, um kleinere Absiedelungen in den Lymphknoten im Bauch zu bekämpfen. Vor allem in fortgeschritteneren Stadien ist ihr Einsatz auch heute noch ein wichtiges Mittel.

 

Wie läuft die OP ab?

Bei der Operation setzt der Arzt einen Schnitt in der Leiste, um den Hoden freizulegen.

Er entnimmt dann Gewebe und bestätigt damit die Diagnose. Ist die Krebsdiagnose gesichert, entfernt der Chirurg den gesamten Hoden. Oft führt er zudem eine Biopsie des anderen Hodens durch, um Krebsvorstufen zu entdecken.

In einigen Fällen ist es notwendig, auch die Lymphknoten an der Rückwand der Bauchhöhle zu entfernen. Mediziner sprechen dann auch von einer retroperitonealen Lymphknotendissektion. Sie sind in fortgeschritteneren Stadien bereits mit Hodenkrebszellen besiedelt. Um den Krebs zu stoppen, müssen auch sie entfernt werden.

 

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Heilungsdauer nach Hodenkrebs-OP

Die Operation wird stationär durchgeführt, benötigt jedoch üblicherweise keinen langen anschließenden Aufenthalt.

Teilweise verlassen Patienten schon am zweiten Tag nach der OP das Krankenhaus, andere benötigen bis zu zehn Tagen.

Bis zu zwölf Monate nach der Behandlung sollten Patienten eine Schwangerschaft vermeiden, um Fehlbildungen bei der Zeugung auszuschließen. Danach ist jedoch ein Kinderwunsch ohne höheres Risiko realisierbar.

Wichtig bleibt eine regelmäßige Kontrolle, denn Hodenkrebs kann zurückkehren.

Mindestens zehn Jahre lang sollten Patienten deswegen die Möglichkeiten zur Nachsorge wahrnehmen.

 

Welche Risiken birgt eine Hodenkrebs-OP?

Eine Orchidektomie hat typische Risiken einer Operation wie schlechte Wundheilung und Unverträglichkeit des Narkosemittels. Der Hodensack kann sich noch einige Wochen lang empfindlicher und wie eingeklemmt anfühlen. Auch eine Blutung in den Hodensack ist möglich.

Die Entfernung eines Hodens beeinflusst die Potenz und Fruchtbarkeit üblicherweise nicht. In seltenen Fällen kann es dennoch dazu kommen, dass Potenzstörungen, verminderter Sexualtrieb oder Hitzewallungen auftreten. Das liegt daran, dass in den Hoden Testosteron produziert wird. Wenn beide entfernt werden müssen, kann der Patient es über Spritzen oder mit Gels substituieren.

Eine Entfernung der Lymphknoten im Bauchraum kann dazu führen, dass Betroffene nicht mehr ejakulieren können und somit unfruchtbar werden. Das Risiko ist auch durch moderne Operationsmethoden gering. Dennoch wird der behandelnde Arzt mit dem Patienten besprechen, ob die Gewinnung und Konservierung von Spermien vor der Operation sinnvoll ist.

 

Gibt es Spezialisten für Hodenkrebs?

Eine Orchidektomie ist ein Routineeingriff, den die meisten Chirurgen beherrschen.

Da die Erkrankung eher selten ist, behandeln nur zehn Klinken in Deutschland mehr als 100 Fälle jährlich. Gerade dann, wenn auch die Lymphknoten durch Krebszellen besiedelt wurden, kann es sich jedoch lohnen, Spezialisten für Hodenkrebs aufzusuchen.

Ein guter Hinweis ist neben der Anzahl an behandelten Fällen im Jahr auch die Zertifizierung als onkologisches Zentrum.

 

Behandlungsmethoden der Onkologie

Wissenswertes zu Chemotheraphie, Strahlentherapie und zur Fachabteilung Onkologie

Strahlentherapie

Durch Strahlentherapie wird gezielt mit ionisierter Strahlung oder Teilchenstrahlung Tumorgewebe zerstört.

Erfrahren Sie hier mehr zur Behandlung.

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Chemotherapie

Bei der Chemotherapie werden Krebserkrankungen oder Infektionen mit Medikamenten behandelt.

Erfahren Sie hier mehr über die Behandlung.

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Onkologie

Die Onkologie beschäftigt sich also mit gutartigen und bösartigen Tumoren.

Erfahren Sie hier mehr zur Fachabteilung.

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Über die Autorin

Sarah Kreilaus

Fachautorin für Krankenhaus.de für Themen rund um Gesundheit und Medizin

Zuletzt aktualisert: Juni 2022

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