Speiseröhrenkrebs
Was ist Speiseröhrenkrebs?
Beim Speiseröhrenkrebs ist anfangs nicht die Speiseröhre als Muskelschlauch befallen, sondern die sie bekleidende Schleimhaut.
Häufiger ist das Plattenepithelkarzinom, bei dem Zellen des Plattenepithels entarten. Beim Adenokarzinom ist das Drüsengewebe befallen.
Jährlich erkranken rund 10 von 100.000 Einwohnern in Deutschland an Speiseröhrenkrebs. Es handelt sich also um eine relativ seltene Krebsart.
Ursachen und Symptome Speiseröhrenkrebs
Symptome
Speiseröhrenkrebs verursacht erst in einem fortgeschrittenen Stadium Symptome. Dadurch bleibt diese Krebsart oft zu lange unentdeckt. Das verschlechtert die Heilungschancen. Es kommt dann zu Schluckbeschwerden durch die verengte Speiseröhre. Weitere Symptome sind Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Erbrechen (auch von Blut) und Blut im Stuhl.
Ursachen
Das Risiko für Speiseröhrenkrebs steigt durch Alkohol- und Nikotinkonsum. Rund drei Viertel aller Patienten mit Plattenepithelkarzinom rauchen und trinken viel. Außerdem können Heißgetränke, Nitrosamine, Aflatoxine und chronisches Sodbrennen ursächlich sein.
Wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Bei Verdacht auf Speiseröhrenkrebs sollten sich Patienten direkt in Behandlung begeben und ihre Ärzte über ihre Vermutung informieren.
Je früher der Krebs entdeckt wird, umso schonender kann er entfernt werden und umso besser sind die Heilungschancen.
Behandlung von Speiseröhrenkrebs
Die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung ab.
Der Tumor wird operativ entfernt. Häufig erhalten die Patienten eine Strahlen- oder Chemotherapie, um alle Tumorzellen abzutöten. Gerade bei dieser Krebsart ist es zudem typisch, dass Ärzte diese Mittel schon vor der Therapie nutzen. Sie wollen so den Tumor verkleinern. Dadurch lässt sich die Operation oft schonender durchführen.
Wie läuft die OP ab?
Wie genau die Operation bei Speiseröhrenkrebs abläuft, hängt auch vom Stadium des Krebses ab.
Wird er früh entdeckt, kann der Chirurg die befallenen Zellen im Rahmen einer Speiseröhrenspiegelung abtragen.
Kann der Krebs so nicht mehr entfernt werden, ist die Entfernung der Speiseröhre notwendig. Der Chirurg wird dann ein Stück Dünndarm an ihrer Stelle einsetzen oder den Magen am oberen Rest der Speiseröhre annähen. Dann sprechen Mediziner auch von „Magenhochzug“.
Kliniken für die Behandlung von Krebserkrankungen
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Heilungsdauer nach OP
Der Heilungsprozess hängt von der Schwere des Eingriffs ab.
Bei der Abtragung über ein Endoskop ist sogar eine ambulante Behandlung möglich.
Bei einem Magenhochzug oder dem Ersatz der Speiseröhre durch Dünndarm dauert die Heilung einige Tage bis Wochen.
Welche Risiken brigt der Eingriff?
Alle Eingriffe bergen das Risiko von Wundheilungsstörungen und Komplikationen durch Narkosemittelunverträglichkeit.
Vor allem der Magenhochzug ist ein sehr riskanter Eingriff. Die Gesamtkomplikationsrate beträgt 48 %. Gerade sogenannte Anastomoseinsuffizienzen sind eine gefürchtete Komplikation, die in der Hälfte der Fälle zum Tod des Patienten führt.
Dabei wird die geschaffene Verbindung von Magen und Speiseröhrenrest undicht oder reißt sogar auf.
Wer durch einen Magenhochzug geheilt wurde, muss zudem seine Ernährungsgewohnheiten dauerhaft umstellen. Sechs kleine statt drei große Mahlzeiten sind aufgrund des fehlenden Schließmuskels deutlich besser geeignet. Auch sollten sie nicht mehr zu spät essen.
Gibt es Spezialisten für Speiseröhrenkrebs?
Gerade aufgrund der möglichen Komplikationen bei der Operation ist es bei Speiseröhrenkrebs sinnvoll, sich an einen Spezialisten zu wenden.
Es gibt einige Kliniken, die sich auf Speiseröhrenkrebs spezialisiert sind und teilweise mehr als 200 Fälle jährlich durchführen. Dort finden sich Experten für diese Krebsart und den Eingriff, sodass die Heilungschancen erheblich steigern.
Außerdem sollten Patienten auch bei dieser Krebsart darauf achten, dass das behandelnde Krankenhaus als onkologisches Zentrum zertifiziert ist.