Zungenkrebs
Was ist Zungenkrebs?
Zungenkrebs wird mit anderen Krebsarten als Mundhöhlenkrebs zusammengefasst.
Häufig verändert sich dabei das Plattenepithel bösartig. In Deutschland erkranken rund 10.000 Menschen jährlich. Rund drei Viertel der Betroffenen sind Männer. Bei ihnen ist Mundhöhlenkrebs derzeit die siebthäufigste Krebsart.
Symptome und Ursachen von Zungenkrebs
Symptome
Zungenkrebs bleibt oft lange unentdeckt, weil Schleimhautveränderungen anfangs schmerzlich sind.
Zu den Frühsymptomen gehören weiße und rote Flecken auf der Mundschleimhaut und wunde Stellen, die nicht verheilen. Auch Schwellungen, einseitiges Fremdkörpergefühl oder Schwierigkeiten beim Schlucken sind mögliche Symptome.
Patienten leiden unter einer verminderten Beweglichkeit der Zunge und Taubheitsgefühlen. Mundgeruch, Schwellung am Hals und unklare Blutungen sind weitere Beschwerden.
Ursachen
Zur Entstehung von Mundhöhlenkrebs trägt der Lebensstil bei. Besonders häufig betroffen sind Raucher und Menschen mit erhöhtem Alkoholkonsum. Auch Tabakkauen und einseitige Ernährung steigern das Risiko deutlich.
Wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Jede Veränderung der Mundschleimhaut, die nach zwei Wochen nicht wieder verschwunden ist, sollte ärztlich begutachtet werden.
Typisch sind raue und etwas erhabene Stellen. Auch eingezogene oder verhärtete Bereiche sollten Betroffene abklären lassen.
Alarmsignal ist eine Leukoplakie: Es handelt sich um einen weißlichen oder gräulichen Fleck, der sich nicht abwaschen lässt.
Behandlung Zungenkrebs
Ansprechpartner bei Veränderungen in der Mundhöhle ist der Zahnarzt. Er kann die entsprechenden Stellen begutachten und weitere Diagnosen einleiten. Die Behandlung hängt dann auch vom Stadium ab, in dem sich der Tumor befindet.
Noch stärker als bei anderen Krebsformen ist auch die Lage des Tumors wichtig.
So versuchen die behandelnden Ärzte nicht immer direkt, den Krebs per Operation zu entfernen.
Entscheidende Kriterien sind, ob der Patient danach noch sprechen, kauen und Schlucken kann. Zudem wagen sie den Eingriff oft nur dann, wenn der Tumor vollständig entfernt werden kann. Auch ein fortgeschrittenes Stadium, das wenig Chancen auf endgültige Heilung lässt, steht einer Operation oft im Wege.
Eine Alternative ist die Strahlentherapie, die zudem häufig mit Operation und Chemotherapie ergänzt wird.
Wie läuft die Zungenkrebs-OP ab?
Bei einer Zungenkrebs-Operation entfernt der Chirurg zuerst den Tumor.
Anschließend muss er auch umliegendes gesundes Gewebe entfernen – der sogenannte Sicherheitsabstand. Im Anschluss daran wird die defekte Stelle wieder aufgebaut, also rekonstruiert.
Es gibt dafür diverse Techniken und Verfahren, die Chirurgen je nach Situation wählen. Häufig nutzt der Arzt körpereigene Strukturen wie Haut, Muskeln und Knochen aus anderen Körperteilen. Doch auch Implantate sind inzwischen sichere Alternativen.
Ist eine Rekonstruktion nicht direkt nach der Tumorentfernung möglich, werden die Strukturen oft in Anschlussoperationen ersetzt.
Außerdem entfernt der Arzt üblicherweise auch die Halslymphknoten. Dadurch versuchen Ärzte Gewebe zu entfernen, in das der Tumor bereits gestreut hat. Es handelt sich deswegen um eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme, weil die Metastasen bei der Bildgebung kaum zu entdecken sind. Diese okkulten Metastasen bilden sich jedoch bei bis zu vier von zehn Mundhöhlenkarzinomen.
Kliniken für die Behandlung von Zungenkrebs
Heilungsdauer nach Zungenkrebs-Operation
Die Operation bei Zungenkrebs ist ein schwerwiegender Eingriff, der zwangsweise mit einer längeren Heilungsdauer und anschließender Reha einhergeht.
Manche Patienten müssen zu Beginn parenteral, also über die Venen, ernährt werden. Es kann auch sein, dass direkt nach der Operation ein Luftröhrenschnitt notwendig ist, damit Patienten genügend Luft bekommen. Wann und in welchen Ausmaß Sprechen und Schlucken wieder möglich ist, hängt von der individuellen Situation ab.
Welche Risiken birgt eine Zungenkrebs-OP?
Die Operation von Zungenkrebs hat typische Operationsrisiken wie Wundheilungsstörungen und Unverträglichkeit des Narkosemittels.
Bei Operationen der Mundhöhle sind darüber hinaus Probleme beim Sprechen, Kauen und Schlucken häufig. Außerdem kann sich das Aussehen verändern. Taubheitsgefühle und Bewegungseinschränkungen von Kopf- und Schultern sind weitere Risiken.
Spezialisten für Zungenkrebs
Es gibt keine konkrete Zertifizierung für Kliniken, die auf Mundhöhlenkrebs spezialisiert sind.
Es gibt jedoch einige Krankenhäuser, die jährlich eine dreistellige Fallzahl aufweisen können. Sie sind zudem in der Regel als onkologisches Zentrum zertifiziert.