Gluten - macht Weizen krank?
Gluten ist ein Eiweißstoff, den man in den Samen von einigen Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Hafer und Gerste findet. Auch ältere Getreidesorten wie Dinkel, Grünkorn oder Kamun weisen reichlich Gluten auf. Gluten ist Teil des "Klebe-Eiweiß", das den Teig klebrig macht und wichtig für die Backfähigkeit von Mehl ist. Es ist somit natürlicher Bestandteil unseres wichtigsten Grundnahrungsmittels und begleitet den Menschen schon seit Epochen.
Eine Unverträglichkeit gegen Gluten ist sehr selten und betrifft circa ein Prozent aller Menschen in Deutschland. Diese angeborene Unverträglichkeit (Zöliakie) macht sich meist schon im Säuglingsalter bemerkbar. Die Symptome sind sehr unterschiedlich und reichen von Durchfällen oder Verstopfungen über Gedeihstörungen bei Kindern bis zu depressiven Verstimmungen und psychischen Auffälligkeiten. Zöliakie ist nicht heilbar, Betroffene müssen unbedingt eine strenge Diät einhalten und lebenslang auf alle Produkte, die Gluten auch nur in Spuren enthalten, verzichten.
Einem Trend aus Amerika folgend, soll Gluten auch bei Gesunden für verschiedene Zivilisationskrankheiten oder Beschwerden wie Konzentrationsstörungen oder Müdigkeit verantwortlich sein. Ein Zusammenhang zwischen Gluten und verschiedenen Zivilisationskrankheiten konnte wissenschaftlich bis dato jedoch nicht untermauert werden. Die meisten Menschen können also auch weiterhin Plätzchen, Pasta und Co genießen.