Pink Viagra: Lustgewinn oder Geldmacherei?
So soll Pink Viagra funktionieren: Der Wirkstoff Flibanserin beeinflusst Botenstoffe im Gehirn, die bei Frauen den Wunsch nach Sex entfachen.
Im Unterschied zum blauen Viagra wirkt sich das Lustmittel für die Frau ausschließlich auf die Psyche aus und ist damit vergleichbar mit Antidepressiva. Pink Viagra wird nicht nach Bedarf, sondern täglich eingenommen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Das Medikament darf nur nach ausführlicher Beratung von einem Arzt verschrieben werden.
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Seit August 2015 ist Pink Viagra auf dem US-Markt zugelassen. Erste Studien kommen fast alle zum selben, ernüchternden Ergebnis:
Frauen, die das Medikament regelmäßig einnahmen, hatten nur maximal einmal mehr Sex im Monat. Der Effekt bleibt damit weit unter den Erwartungen.
Dafür gibt es viele unangenehme Nebenwirkungen zu denen Schwindel und Übelkeit gehören. Zu allem Unglück sollen Frauen während der Einnahmezeit auch noch auf ihren Prosecco am Abend verzichten, um diese Nebenwirkungen nicht noch zu verschlimmern.
Spontane Lust, mehr Sex und große Leidenschaft ist in Pink Viagra nicht drin.
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Pink Viagra kann - wenn überhaupt - nur mittelfristig und auch nur bei krankhaften Störungen des Hormonhaushaltes, die zu sexueller Unlust führen können, helfen. Das British Medical Journal geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet, die Pharmaindustrie hätte mit der geringen Libido der Frau ein eigenes Krankheitsbild geschaffen, um die Pille besser vermarkten zu können.
Nach einem langen Arbeitstag oder fehlender Anziehungskraft des Partners kann also auch keine noch so pinke Pille Abhilfe schaffen.