Arthrose in der Wirbelsäule
Arthrose ist die Bezeichnung für Veränderungen an den Gelenken. Spricht man von einer Arthrose an der Wirbelsäule, sind davon meist die Facettengelenke betroffen.
Erfahren Sie hier mehr über die Wirbelgelenksarthrose und dessen medizinische Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist Arthrose an der Wirbelsäule?
Arthrose bezeichnet den Verschleiß der Knorpelstrukturen im Gelenk. Durch zu hohe Belastung über eine längere Zeit oder durch normale Alterung verliert das Knorpelgewebe die Fähigkeit sich mit Nähstoffen zu versorgen. Die Knorpel werden porös, spröde und verlieren an Struktur und Gleitfähigkeit. In späten Stadien einer Arthrose sind keine Knorpelflächen mehr intakt und der Knochen reibt über den Knochen.
Betroffene leiden sehr unter den Schmerzen und den Einschränkungen Ihres Alltags.
In der Wirbelsäule sind die Facettengelenke die Verbindungen der Gelenkforstätze der einzelnen Wirbel. Diese können, wie andere Gelenke im Körper auch, von Arthrose betroffen sein. Mediziner sprechen dann oft von einer Facettengelenksarthrose. Ebenso sind Bezeichnungen wie Facettenarthrose, Facettensyndrom oder Spondylarthrose gängig.
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Symptome einer Facettengelenksarthrose
Da die Wirbelsäule über Nacht entlastet wird, äußern sich erste Anzeichen einer Arthrose meist Morgens nach dem Aufstehen.
Sobald man aufrecht steht, wirkt Belastung auf die Wirbel und die Bandscheiben zwischen den Wirbeln. Sind die Gleitflächen, bestehend aus Knorpel, nicht mehr intakt verursacht jede auf die Wirbelsäule wirkende Belastung Schmerzen.
Häufig tritt eine Arthrose im Lendenwirbelsäulenbereich auf und äußert sich in Rückenschmerzen. Ist die Halswirbelsäule betroffen berichten Betroffene von Schmerzen im Nacken, den Armen und dem Hinterkopf.
Leider geht oft mit einer Facettengelenksarthrose auch eine knöcherne Veränderung der Wirbel miteinher. Da die Gleitflächen nicht mehr ihrer Funktion voll nachkommen, beginnt der Knochen sich an die nun stärker auf ihn wirkende Belastung anzupassen.
Die Folge sind kleine knöcherne Wucherungen an den Wirbeln. Diese wiederum können den Wirbelkanal verengen und eine Spinalkanalstenose verursachen. Betroffene bemerken dann beispielsweise noch zusätzlich Schmerzen in den Beinen.
Ursachen einer Facettengelenksarthrose
Eine Facettenarthrose kann im Alter auf Grund von normalen Alterungserscheinungen auftreten. Im Laufe des Lebens nutzen sich die Gelenkflächen ab, die Bandscheiben werden mit der Zeit dünner. Eine weitere Ursache sind angeborene Fehlbildungen der Wirbelsäule, wie zum Beispiel Skoliose.
Durch die veränderte Haltung und Ausrichtung der Wirbelsäule wirkt sich die Belastung von außen stärker auf die Wirbelsäule aus, Abnutzungserscheinungen treten verstärkt auf.
Die Bandscheiben sind ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Facettengelenksarthrose. Verlieren die Bandscheiben durch einen Vorfall oder einen künstlichen Ersatz an Höhe wirken sich auch schon kleine Abweichungen auf die Facettengelenke aus. Normalerweise lastet nicht viel Druck auf den Facettengelenken, ein Großteil lastet auf den Bandscheiben.
Vermindert sich die Höhe verändert sich die Druckverteilung, die Facettengelenke werden mehr belastet. Da diese dafür nicht ausgelegt sind, entstehen schneller Abnutzungserscheinungen an den Gelenkflächen.
Zusätzliche Faktoren wie Übergewicht und wenig Muskulatur beschleunigen eine Entstehung von Arthrose.
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Wie kann ich mich behandeln lassen?
Bei einer Arthrose in der Wirbelsäule ist Bewegung in den meisten Fällen trotzdem empfohlen.
Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind gut, um die Muskulatur zu stärken. Von Wirbelsäulen belastenden Sportarten, wie Kraftsport wird jedoch abgeraten.
Bei dem Verdacht einer Arthrose in der Wirbelsäule, werden nicht nur Röntgenbilder oder MRT Bilder beurteilt, der Arzt untersucht ebenfalls die Empfindlichkeit der Wirbelsäule.
Um eine sichere Diagnose zu stellen, wird bei dem Verdacht einer Facettengelenksarthose unter Röntgenkontrolle ein Schmerzmittel in die Facettengelenke gespritzt. Lässt der Schmerz nach hat sich der Verdacht bestätigt.
Im Anfangsstadium einer Arthrose der Wirbelsäule können konservative Therapien angewandt werden. Bewegungstherapien zum Aufbau der Rückenmuskulatur, Magnetfeldtherapien und auch die Verabreichung von Schmerzmitteln sind Beispiele dafür. Erzielen diese Therapieansätze keine Linderung der Schmerzen, kann operativ behandelt werden.
Wie läuft die OP ab?
In vielen Fällen von Facettengelenksarthrose sind degenerative Prozesse bereits so weit fortgeschritten, dass nur noch ein operativer Eingriff eine Linderung verschaffen kann.
Ziel eines operativen Eingriffes ist es, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu erhalten.
In verschiedenen Operationsverfahren wird eine Verödung der Nerven des Facettengelenks vorgenommen.
Hier werden durch einen minimalinvasiven Eingriff mit einer Wärmesonde die Nervenenden des betroffenen Wirbels verödet. Das führt zu einer Schmerzlinderung und kann Entzündungen verbessern. Die Beweglichkeit kann erhalten werden, da Betroffene sich nach dem Eingriff wieder schmerzfreier bewegen können.
Wie lange ist der Heilungsprozess?
Arthrose ist leider nicht heilbar.
Durch gezielte Maßnahmen können degenerative Prozesse verlangsamt werden und die Beweglichkeit erhalten bleiben.
Lässt man Arthrose unbehandelt, schreitet der Verfall der Knorpelflächen weiter voran, bis irgendwann nur noch eine Versteifung der betroffenen Wirbelpartie helfen kann.